Pablo Picassos Gemälde "Buste de femme" überstrahlte die gesamte Modern Week. Kein anderes Werk dieser Frühjahrssaison wurde so viel in den Medien besprochen wie Pablo Picassos "Buste de femme" von 1971. Denn es ist eine Sensation, dass bei der 500. Jubiläumsauktion von Van Ham ein solch wunderbares Porträt von Picassos Muse und zweiter Ehefrau Jacqueline Roque zum Aufruf kam.
In den letzten 25 Jahren wurde kein vergleichbares, kapitales Gemälde Picassos auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten. Der Zuschlag von € 3,4 Mio. ist nicht nur der höchste Zuschlag in der Geschichte des Hauses Van Ham, sondern auch der bis dato höchste Zuschlag der deutschen Auktionssaison 2023. Und noch einen Rekord kann Van Ham vermelden: Mit einem Gesamtergebnis in Höhe von ca. € 22 Mio. ist dies die erfolgreichste Auktion des Hauses.
Die Spannung im Auktionssaal war deutlich spürbar, als das Werk als Höhepunkt des Abends unter der Losnummer 54 aufgerufen wurde. Der Schätzpreis lag bei € 1,5 - 2,5 Mio., diesen ließen die 15 internationalen Telefonbieter jedoch schnell hinter sich. Nach einem spannenden Bietgefecht fiel der Hammer bei € 3,4 Mio. Mit Aufgeld macht das für den erfolgreichen Sammler aus der Schweiz ein Ergebnis von € 4.350.000.
Die Arbeit "Composition abstraite" ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die kontrastreichen und unverwechselbaren Farbform-Kompositionen von Serge Poliakoff, einem der wichtigsten Vertreter der "École de Paris". Die abwechslungsreiche und intensive Arbeit wechselte für insgesamt € 699.000 an einen Schweizer Händler. Es ist damit der höchste Preis für ein Spätwerk des Künstlers auf dem deutschen Auktionsmarkt.
In eine Nordrhein-Westfälische Privatsammlung hingegen gelangt das stimmungsvolle Gemälde "Unterhaltung" des Expressionisten Hermann Max Pechstein. Hier bringt der Maler seine Sehnsucht nach exotischen Kulturen und ihrer besonderen Ursprünglichkeit zum Ausdruck. Dem Connaisseur, der sich online an der Auktion beteiligte, war diese museale Arbeit insgesamt € 737.000 wert.
Große Begehrlichkeiten weckte die unbetitelte, stelenartige Bronze von Louise Bourgeois. Die französische Künstlerin, mit einer Vorliebe für das Verwirrspiel mit den Geschlechtern und die Verknüpfung von Antipoden, lockte internationale Sammler an die Telefone. Von geschätzten € 100.000 stieg der Preis inkl. Aufgeld auf € 277.000.
Ursulas Bedeutung für die Kunstgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird aktuell in einer vielgelobten Retrospektive im Kölner Museum Ludwig wiederentdeckt. Diese Aufmerksamkeit führte auch dazu, dass ihre charakteristische Arbeit "Eine feine Gesellschaft" von 1997 wurde mit einem Ergebnis von € 66.000 auf einen neuen internationalen Auktionsrekord gehoben.
Eigensinnig, egozentrisch, glamourös: Irene Staub alias Lady Shiva war eine Muse für Künstler aller Arten. Auch der Schweizer Franz Gertsch war fasziniert von ihrer Persönlichkeit und widmete ihr eine ganze Werkserie. Für die Gouache "Irène VIII" versammelten sich zahlreiche Interessenten, ein Bieter aus Norwegen konnte sich gegen seine Konkurrenz durchsetzen und bewilligte insgesamt € 502.000. Damit erzielte Van Ham den internationalen Auktionsrekord für ein Werk aus Gertschs Irène-Serie.
Hans Hartungs kraftvolles Frühwerk "T1947-27" war einst im prominenten Besitz von Peggy Guggenheim. Die Bieter trugen ein langes Bietgefecht aus - beginnend mit € 300.000 fiel der Hammer erst bei € 550.000 und erreichte damit den deutschen Auktionsrekord für diesen Künstler. Mit Aufgeld macht das für den Sammler aus Berlin rund € 699.000.
Unverkennbar sind Günther Ueckers Nägelbilder - besonders beeindruckend ist seine großformatige Arbeit "Weißer Schrei" von 1990. Ohne große Gegenwehr sicherte sich ein belgischer Bieter das ikonisches Werk für insgesamt € 502.000.
Derzeit stark gefragt ist der britische Künstler Howard Hodgkin. Typisch ist sein Bruch mit den traditionellen Grenzen der Malerei: seine Pinselstriche gehen über die Bildebene hinaus und in den Rahmen hin. So auch in der intensiven Arbeit "Miami" von 1996, die ein britischer Bieter für € 304.000 inkl. Aufgeld ersteigerte.
Mit einem großformatigen Gemälde war die Schweizer Ausnahmekünstlerin Miriam Cahn vertreten, die aktuell in einer großen Retrospektive im Palais de Tokyo in Paris gewürdigt wird. Ihr eindringliches Werk "Mit Gepäck rennen" gelangt für € 211.000 an einen französischen Sammler. Damit erzielte Van Ham den zweithöchsten Zuschlag für die angesagte Künstlerin.
Los 3 Sheila Hicks:
Ergebnis: € 66.000 | Deutscher Auktionsrekord für diese Künstlerin
Los 6 Jan Schoonhoven:
Ergebnis: € 357.000 | Deutscher Auktionsrekord für diesen Künstler
Los 10 Victor Brauner:
Ergebnis: € 264.000 | Deutscher Auktionsrekord für diesen Künstler
Los 42 Robert Combas:
Ergebnis: € 106.000 | Deutscher Auktionsrekord für diesen Künstler
Los 45 Ursula:
Ergebnis: € 66.000 | Internationaler Auktionsrekord für diese Künstlerin
Los 48 Katharina Fritsch:
Ergebnis: € 79.000 | Internationaler Auktionsrekord für diese Edition
Los 104 Fritz Klimsc:
Ergebnis: € 46.000 |Internationaler Auktionsrekord für diese Edition
Los 200 Henriette Grahnert:
Ergebnis: € 12.000 | Intern. Auktionsrekord für diese Künstlerin
Los 214 Kim Sooja:
Ergebnis: € 29.000 | Internationaler Auktionsrekord für diese Künstlerin
Los 306 Andreas Schulze:
Ergebnis: € 99.000 | Internationaler Auktionsrekord für diesen Künstler
Los 315 Luigi Rocca:
Ergebnis: € 15.000 | Internationaler Auktionsrekord für diesen Künstler
Los 385 Ferdinand Spindel:
Ergebnis: € 21.000 | Intern. Auktionsrekord für diesen Künstler
Das neue digitale Kunstmagazin berichtet über aktuelle Kunstmessen und Ausstellungen sowie über Kunst.
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