Museen

Kolonnaden der Museumsinsel Berlin fertiggestellt

Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) wurden die denkmalgeschützten Säulengänge auf der Museumsinsel Berlin in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Nun wurde der letzte Bauabschnitt mit dem nördlichen Teil der Kolonnaden am Spreeufer fertiggestellt und an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und die Staatlichen Museen zu Berlin übergeben.

Bild: BBR / Niklas Janke

Die Kolonnaden aus dem 19. Jahrhundert sind prägender Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte Museumsinsel Berlin. Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel werden sie, wie auch die anderen Freiflächen, hergerichtet. Der Großteil der Säulengänge entlang der Spree, der Bodestraße und des Neuen Museums sowie der Kolonnadenhof waren bereits bis 2010 wiederhergestellt worden. Die Arbeiten für den letzten Bauabschnitt begannen 2020.

Diese letzte nun abgeschlossene Baumaßnahme umfasste die Restaurierung und Wiederherstellung der ursprünglichen Kolonnaden am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie. Die Kosten belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro.

Stark geschädigte Bauteile wurden in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt demontiert, restauriert und später wieder eingefügt. Die zweigeschossigen Einbauten, die 1911 als zusätzliche Räume in die Kolonnaden eingebaut worden waren, wurden entfernt. Für die dort untergebrachte Skulpturenrestaurierungswerkstatt der Alten Nationalgalerie wurden zuvor neue hochprofessionelle Räume im Bode-Museum eingerichtet. Der 1957 errichtete Kopfbau am Nordende der Kolonnaden wurde unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon neu gestaltet: Auch hier wurden die Ausmauerungen entfernt und überdies eine Rampe eingebaut, um einen inklusiven Zugang zu schaffen.

Der nun wiederhergestellte nördliche Säulengang wird in wenigen Jahren eine ganz besondere Rolle im Zusammenhang mit der Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums einnehmen: Ab der Wiedereröffnung des ersten Bauabschnittes (mit dem Altarsaal und dem Nordflügel mit dem Museum für Islamische Kunst und der dort neu aufgestellten Mschatta-Fassade) in 2027 dient er als Zugangsweg für die Besucherinnen und Besucher des Hauses. Der Eingang über den Ehrenhof des Pergamonmuseums wird erst nach Abschluss der Bauabschnitts B des Pergamonmuseums wieder möglich sein.

Die Bauarbeiten am nördlichen Kolonnadengang

Im Rahmen der Baumaßnahme erfolgte der Rückbau der Aus- und Einbauten wie Mauerwerkswände, Treppen, Decken, Ausstattung und Technik der letzten 110 Jahre. Zuvor musste aus Platzgründen eine weit über das Spreeufer hinausragende Arbeitsplattform eingerichtet werden. Zur Sicherheit während der Arbeiten wurde die Plattform mit einem sogenannten Anprallschutz gegen Schiffe geschützt. Zusätzlich wurde ein provisorischer Schiffsanleger eingerichtet. Hier lagen sogenannte Schubleichter, Wasserfahrzeuge mit geringem Tiefgang, die vor allem zum Transport von Materialien und als schwimmende Lagerflächen für die Baustelle dienten.

Die Ertüchtigung der Gründung im Bereich des Kopfbaues durch insgesamt 21, bis zu über 20 Meter lange Mikropfähle und Fundamentsicherungen der Kolonnade schlossen sich an den Rückbau an. Es folgte die behutsame Instandsetzung der historischen Kapitelle und Säulen, teils mit ergänzten neuen Natursteinelementen wie die Architrave am Kopfbau.

Letzte Arbeiten an den Freianlagen, der Technik und der Beleuchtung wurden in den vergangenen Wochen beendet. Die Kolonnaden werden zusätzlich durch eine innenliegende Rampe barrierefrei erschlossen. (SPK)

   Quelle: Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)

 

 

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