Preis für Kunstvereine: Eine unabhängige Jury wählte den Dortmunder Kunstverein zum diesjährigen Gewinner des mit 8.000 Euro dotierten Preises für Kunstvereine, der seit 2006 von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen wird. Grund dafür sind neben innovativen Vermittlungsformaten und der infrastrukturellen Entwicklung des Vereins dessen intensive lokale, nationale und internationale Vernetzung.
Der Dortmunder Kunstverein ist ein exemplarischer Ort und Treffpunkt für zeitgenössische Kunst, der aktuellen Kunstströmungen auf höchstem Niveau einen Raum bietet und sich gleichzeitig über sehr unterschiedliche Zugangsformen als Diskursplattform für die Stadtgesellschaft anbietet.
Trotz der historischen Strukturschwäche des Ruhrgebiets konnte er sich als wichtiger Produktionsort für zeitgenössische Kunst in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland etablieren: In den Jahren 2020 bis 2023 verdoppelte der Dortmunder Kunstverein die Zahl seiner Besucherinnen und Besucher, konnte ein Drittel neue Mitglieder gewinnen und die Förderbeiträge für die eigene Arbeit deutlich steigern.
Charakteristisch für das Programm sind ortsbezogene, experimentelle Projekte, die sich mit zeitgenössischen künstlerischen und gesellschaftsbezogenen Inhalten auseinandersetzen. Neben Ausstellungen zeichnet es sich durch vielfältige Vermittlungsformate für unterschiedliche Zielgruppen aus.
Auch die Stärkung der Sichtbarkeit von BPoC (Black and People of Color), lateinamerikanischen, weiblichen und queeren Positionen ist dem Dortmunder Kunstverein ein Anliegen. Er hat die Initiative Dortmund Goes Black gemeinsam mit dem Schauspiel Dortmund gegründet und arbeitet mit dem internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln sowie dem Dietrich-Keuning-Haus an der Präsenz Schwarzer Perspektiven in der Kunst im Ruhrgebiet. Hinzu kommen zahlreiche lokale Initiativen sowie internationale Kooperationen im Ausstellungsbereich. Nicht zuletzt wurde mit der Initiative Green Culture Dortmund eine Struktur durch den Dortmunder Kunstverein mitbegründet, die das Thema Nachhaltigkeit in der Kultur forciert.
Preis für Kunstkritik: Der in Berlin und in der Uckermark (Brandenburg) lebende Oliver Koerner von Gustorf erhält den Preis für Kunstkritik 2023. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ebenfalls von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen und richtet sich an frei arbeitende Journalisten und Journalistinnen.
Die Jury würdigt mit Oliver Koerner von Gustorf einen Kritiker, der sich auch für weniger beachtete künstlerische Positionen Zeit nimmt.
Der Kritiker und Autor Oliver Koerner von Gustorf markiert seit Jahren eine unabhängige Position innerhalb der deutschen Kunstkritik, die sich von Trends wenig beeindruckt zeigt. Vielmehr ist sein Schreiben eines, das sich Zeit nimmt, insbesondere auch für marginalisierte und queere künstlerische Positionen. Es zeichnet sich durch genaue Beobachtung und leise Pointierung aus.
Seine Arbeit vermeidet Formalismen und traut sich, persönlich zu argumentieren. Kritik entsteht bei ihm aus einem Prozess einer allmählichen Annäherung an seine Subjekte, die die gesellschaftliche Verfasstheit um sie herum stets mitreflektiert. Mit einer Sprache, die originelle, oftmals literarische Zugänge zur Kunst eröffnet, versteht er es, auch Leser und Leserinnen außerhalb des Betriebes mit einzubeziehen. Auf diese Weise stärkt Koerner von Gustorf die Rolle einer kritischen Betrachtung und Vermittlung von Kunst gerade in einer Zeit, in der ihre Relevanz zunehmend in Frage gestellt wird, so die Jurybegründung.
Seit 1999 wird der Preis durch die ADKV ausgelobt und seit 2006 in Kooperation mit der ART COLOGNE vergeben. Die Auszeichnung würdigt das Engagement frei arbeitender Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker, die sich in der Fach- und Tagespresse oder in anderen Medien mit zeitgenössischer Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen.
Die beiden Preise werden gemeinsam am Samstag, 18. November 2023 um 15 Uhr während der ART COLOGNE 2023 verliehen. (Km)
Quelle: Km – Koelnmesse GmbH (Km)Das neue digitale Kunstmagazin berichtet über aktuelle Kunstmessen und Ausstellungen sowie über Kunst.
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